18. Stiftungsfest - informativ-unterhaltend-fröhlich
- rolffiedler
- 28. Apr.
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Aktualisiert: 30. Apr.

„Gemeinsam viel bewegen“ möchte die Celler Bürgerstiftung. Unter diesem Motto stand das Stiftungsfest, das die Vereinigung jetzt zusammen mit etwa 80 Mitgliedern, Freunden, Förderern und Spendern auf dem Hof Wietfeldt gefeiert hat. Und dieses Motto darf man durchaus wörtlich nehmen, denn eines der Projekte, das die Bürgerstiftung aktuell unterstützt, ist „Wir bewegen Kita-Kids!“ des MTV Eintracht Celle. „Bewegung kommt bei vielen Kindern viel zu kurz“, erläuterte Ann-Elen Mey, Vorstandsvorsitzende des Vereins, im Gespräch mit Klaus Danne, der als Moderator durch den Abend führte.
Museumsbus, Bürger-Basar, Bürger-Brunch, Senioren-Erzählcafé, Schulwälder, Instrumentalklassen, Gartenlust oder auch Mentor, die Leselernhelfer - seit die Bürgerstiftung vor 19 Jahren gegründet wurde, hat sie mit vielen Projekten das Leben in Celle bereichert. Die Vorsitzende Martina Fragge betonte, dass dies nur möglich sei dank des unglaublich großen Netzwerks, über das die Bürgerstiftung verfüge. Der Anspruch ist dabei auf Nachhaltigkeit angelegt. „Wir machen die Bürgerstiftung zu einem Geschenk für die Ewigkeit“, so Fragge. Und ihre Stellvertreterin Regina Haut hob hervor: „Wir sind überzeugt, dass gemeinsames Handeln für andere sinnvoll ist.“
Davon sollen unter anderem die Kita-Kids des MTV Eintracht Celle profitieren. „Bewegung kommt oft zu kurz. Viele Kinder können keinen Purzelbaum schlagen, können nicht rückwärts laufen und nicht werfen oder fangen“, hat die Vorstandsvorsitzende des Vereins beobachtet. Daher gehe man jetzt in die Kitas.
Eine Kooperation bestehe bereits mit der städtischen Kindertagesstätte Schlösschen. Der MTV Eintracht Celle benötige aber noch mehr Personal, das etwa Schulen übernehmen könne, so Mey. Hier setze man auf FSJler, die ab Herbst zur Verfügung stehen könnten. „Bei dem Projekt geht es nicht nur um Sport, sondern auch um Toleranz und Respekt.“
Ein weiterer wichtiger Partner der Bürgerstiftung ist die Stadt Celle, die Büroräume im Neuen Rathaus zur Verfügung gestellt hat. „Wir sind nicht nur eine Stadt des Ehrenamts, wir leben vom Ehrenamt“, betonte Oberbürgermeister Jörg Nigge. „Die Bürgerstiftung verfügt über ein großes Portfolio. Und die Bürgerstiftung hat immer Ideen“, so Nigge, auf den diese Aussage auch selbst zutrifft. Denn ein weiteres Projekt hat der Oberbürgermeister selbst initiiert: die Zuhörbank.
„Wir haben gemerkt, dass seit Corona die Gemeinschaft verloren geht“, erklärte Nigge. Hier setze die Zuhörbank, die es bereits in anderen Städten gebe, an. Die Idee: Ein ausgebildeter Ehrenamtlicher mit psychologischer Fortbildung setzt sich auf die Zuhörbank und steht als Ansprechpartner für Menschen zur Verfügung, die vereinsamt sind oder sich einmal etwas von der Seele reden wollen. „Daraus ist ein weiteres Projekt entstanden: die Plauderbank. Hier kann man sich einfach hinsetzen, wenn man bereit ist, mit jemanden etwas zu plaudern“, so Nigge. Weitere Details werde die Stadt Celle demnächst bekanntgeben.
Schon seit 2020 gehört die Oberschule Westercelle zu den Kooperationspartnern der Bürgerstiftung Celle. Damals wurde zusammen mit der „Stiftung Zukunft Wald“ ein Schulwald am Ende der Burgstraße angelegt. Seitdem sprießen auf dem 0,6 Hektar großen Gelände heimische Bäume und Sträucher, die von den Schülerinnen und Schülern gepflanzt wurden. „Das Projekt ist fest im Unterrichtsplan der 7. Klassen verankert: Die Schülerinnen und Schüler halten den Wald instand, schneiden die Traubenkirsche herunter, bauen Insektenhotels und lernen viel über das Ökosystem Wald“, so Krüger. Weiterer Vorteil: „Heutzutage sind viele Kinder mit dem Handy unterwegs und kommen nicht mehr raus. Mit dem Schulwald können wir dagegen steuern.“
Quellenangabe: Cellesche Zeitung vom 28.04.2025, Seite 11 von Günther Meinrenken
Fotos: Titel CZ, Galerie: Harald Rathey